Tageblog 17. Oktober 2016

17. Oktober  Tag zur Beseitigung der Armut

Martha und Kevin frühstücken zusammen im großen Speisesaal. Es ist voll und ziemlich laut. Martha isst ein Marmeladenbrot, Kevin schmatzt seine Cornflakes und malt auf einem Blatt Papier. Beide leben im Armenhaus. Früher war das alles noch getrennt, erklärt Martha ihrem Tischnachbarn Die Alten lebten in Altersheimen, die Kinder, die keine Eltern hatten, in Waisenhäusern. Familien, die arm waren, lebten zu Hause und bekamen Unterstützung vom Staat. Das Geld wurde aber immer weniger. Die Menschen die Hilfe und Zuwendung brauchten wurden immer mehr. Aber es gab gar nicht mehr so viele Menschen, die helfen und pflegen konnten. Viele waren in den sogenannten dritte Welt Ländern, um da zu helfen. Es gab auch viele junge, gut ausgebildete Männer und Frauen, die in Länder ausgewandert sind, in denen es bessere Verdienstmöglichkeiten gab und die Strukturen zum Leben mit Familie und Beruf besser waren als hier. Aber was erzähle ich dir. Schmeckt’s dir?  Kevin guckt Matha an. Er nickt. Sabine sieht die beiden von der Theke aus. Sie lebt mit Matthias und den Kindern seit sieben Monaten hier und arbeitet an der Essensausgabe in der Kantine. Kevin und seine Schwester Jenny haben hier die Möglichkeit in die Schule und in den Kindergarten zu gehen, während ihre Eltern den Lebensunterhalt im Armenhaus verdienen. Dadurch, dass sie hier ein Familienzimmer haben, kommen sie mit dem kleinen Lohn über die Runden. Sie geht zu Marthas Tisch. Sie sieht das Blatt Papier und den Bleistift. Kevin, die Stifte darfst du nur für die Schule verwenden und das Ppier ist auch abgezäht. Sie packt die Stifte in die Pappschachtel und nimmt das Blatt Papier weg Wenn dir langweilig ist, kannst du mir gleich in der Küche helfen sagt sie und geht wieder zur Ausgabe zurück, wo sich schon eine kleine Schlange gebildet hat. Kevin seufzt und will aufstehen. Warte mal, sagt Martha und kramt in ihrer Handtasche. Guck‘ mal, mein Lippenstift. Den habe ich schon seit Jahren hier drin, aber den benutze ich nur zu besonderen Anlässen. Die sind aber ganz schön rar geworden, sodass ich den jetzt auch verschenken kann. Damit kann man ganz dicke rote Linien ziehen. Sie nimmt den Beipackzettel von ihrem Herzmedikament und malt.

Ungefähr
so
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