Tageblog 18. September 2016

18. September Unabhängigkeitstag Chile

 

Arauco. Arauco, wie das klingt. Musik in meinen Ohren. Arauco ist nämlich der Name eines Sängers aus Chile. Mit Arauco verbinde ich dichte schwarze Haare, einen kräftigen Körper, weiche Lippen und Worte, die sich wie Schaumperlen auf meinen Körper legen und ihn sanft umschmeicheln. Eigentlich ist Arauco ein Freund von meiner Freundin Sabine, mit der ich damals während des Studiums zusammen wohnte. Als sie mir verkündete, dass sie Besuch bekäme von einem chilenischen Sänger, den sie aus ihrer Heimat kannte, war ich ganz aufgeregt. Ich studierte nämlich Spanisch und Italienisch und wollte meinen neuen Wortschatz gerne an den Mann bringen. Außerdem hatte mich mein Freund vor einem Monat verlassen und ich brauchte Trost. Wir trafen ihn auf dem Konzert. In der Pause verabredeten wir uns für danach zum essen und trinken. Er gefiel mir, aber die anderen Bandmitglieder waren auch nicht ohne. Beim Essen saß ich zwischen dem Bassisten und dem Schlagzeuger. Meine Spanisch Kenntnisse konnte ich stecken lassen, die Jungs waren alle in Deutschland aufgewachsen und sprachen viel besser Deustsch als ich Spanisch. Ich verstand, dass sie alle in einem kleinen Hotel untergebracht waren, auch Arauco. Warum wollte er dann bei uns übernachten? Wir hatten noch nicht mal ein Gästebett. Bingo. Er wollte zu Sabine in’s Bett, schlußfolgerte ich. Schade, dachte ich. Ich schmiss mich dann an die anderen Musiker ran, aber so richtig hat es nicht gefunkt. Zurück in unserer Wohnung haben wir uns alle die Zähne geputzt und in’s Bett gelegt. Arauco verschwand mit Sabine in ihrem Zimmer. Es war Vollmond und ich konnte nicht schlafen. Ich stand wieder auf und traf die beiden in der Küche, jeder noch einen Rotwein in der Hand. Ich schenkte mir auch noch ein Glas ein. So standen wir gegen den Tisch gelehnt und quatschten. Sabine legte eine Platte auf und wir begannen zu tanzen. Erst jeder für sich, aber dann legte Arauco den Arm um meine Taille und führte mich durch die Küche. Nach einer Weile näherte er sich Sabine, ohne mich loszulassen. Er schlang auch einen Arm um sie und wir bewegten uns zu dritt, ganz langsam. Ich roch den Alkohol, sein After Shave, Schweiß, seine Haut. Ich mochte den Mix und schmiegte mich ganz eng an ihn. Sabines Arme umschlangen auch meine und ganz allmählich bewegten sich unsere Körper Richtung Schlafzimmer. Arauco murmelte spanische Worte und benommen von seinen Worten und seinem Geruch landet ich mit den beiden in Sabines Bett.
Am nächsten Morgen goß ich die vertrocknete Yuccapalma in meinem Zimmer.

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