Tageblog 13. August 2016

13. August 1961  Beginn des Mauerbaus als Grenze zwischen der DDR und Westdeutschland

 

Was machst du, Paul? frage ich, als ich in’s Kinderzimmer komme. Ich baue eine Mauer, siehst du doch antwortet er. Die Mauer zieht sich vom Fenster fast bis zur entgegenliegenden Wand. Es bleibt noch ein schmaler Durchgang. Sie teilt das Zimmer in zwei gleiche Teile mit je einem Bett. Paul teilt sein Zimmer bis zu diesem Augenblick eigentlich mit seinem Bruder Frederick. Haben die beiden sich so elementar gestritten, dass sie nicht mehr in einem Raum schlafen können? Warum baust du die Mauer? frage ich. Ich habe in den Nachrichten den Bericht über die Berliner Mauer gesehen. Voll krass. So eine Mauer voll durch eine Straße. Weißt du, da war der Bürgersteig in West Berlin und die Häuser im Osten. Ich will mal gucken wie das ist, aber ich glaube ich habe nicht genug LEGOsteine. Es fehlen eine ganze Menge. Weißt du wo die sind? Hast du die beim aufräumen weggepackt? Oder etwas für Flüchtlingskinder gespendet? Frederick ist zu Jan und Matthias und holt noch Steine von denen. Okay, sage ich und ziehe mich in mein Zimmer zurück. Hinter dem Paravant ziehe ich eine LEGOplatte hervor. Ich habe begonnen die Chinesische Mauer nachzubauen. Einen Wachturm habe ich fertiggestellt und an zwei Seiten läuft die Mauer. Ich habe auch zu wenig Steine und vermutlich auch zu wenig Platz generell. Damit es etwas belebter aussieht habe ich mir aus der Playmobil-Krippe die Tiere aus dem Stall und die Heiligen drei Könige auf ihren Kamelen dazugestellt. Vielleicht können wir ja die Berliner Mauer und die Chinesische Mauer verbinden.
Ich schreibe jetzt eine Email an LEGO.

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